Energiewende bei Alpiq und Repower?
Ob die Energiewende gelingt, könnte zur Schicksalsfrage werden. Es braucht Druck, auch von Frauen, welche die Energiewirtschaft nicht allein den Männern überlassen möchten.
Wegen umstrittener Pläne für neue Kohlekraftwerke in Norddeutschland und Süditalien nahm ACTARES an den Generalversammlungen der Schweizer Stromproduzenten Alpiq und Repower teil. Repower ist direkt beteiligt, Alpiq indirekt über einen 25%-Anteil an Repower. Grösster Aktionär von Repower ist mit 46 % Graubünden. Öffentliche Körperschaften haben in der schweizerischen Energiewirtschaft eine starke Stellung. Repower und Alpiq sind zu rund 90 % im Besitz von Gemeinden und Kantonen.
Mitbesitzende können mitreden
Diese Besitzverhältnisse eröffnen Chancen der Einflussnahme, sowohl auf politischer wie auf Aktionärsebene. Im Kanton Graubünden werden die Kohlekraftwerkpläne im Parlament und mittels einer Volksinitiative bekämpft. Die Argumente sind sehr plausibel: Als Stromunternehmen aus dem Tourismuskanton, der sich seiner guten Luft rühmt, sollte Repower den Nachbarländern nicht Kraftwerke zumuten, deren Klimabelastung etwa 40 % des gesamtschweizerischen CO2-Ausstosses entspräche.
Erneuerbare Energien und geteilte Verantwortung
An beiden Generalversammlungen gab die Energiewende zu reden. ACTARES forderte eine Abkehr von den fossilen zugunsten der erneuerbaren Energien. Das Umdenken fällt den Männern in den Führungsetagen der Stromkonzerne nicht leicht. So schloss das Votum von ACTARES an der Repower-GV mit den Worten: «Meine Herren, die ganze Schweiz schaut auf Sie!» Rein männliche Verwaltungsräte sind für Unternehmen, die mehrheitlich im Besitz der öffentlichen Hand sind, ein unhaltbarer Zustand.